[GER] Die Scareman-Saga 4: Fabrik der Zahlen | Sylke Brandt
Gutes vom Fließband
Ein Anhänger einer geheimen Gilde wird auf eine Schule aufmerksam, die Kinder mit Behinderung beherbergt. Sofort alarmiert er seinen Vorgesetzten—den Scareman. Doch so einfach wird es nicht sein, den Unterricht zu beenden.
Ja, es ist ein einigermaßen pulpiges Abenteuer. Doch, anders als die ersten drei Bände der Reihe, ist es endlich mal ein bisschen unterhaltsam. Ein Grund dafür, ist dass die Ereignisse des Plots nicht komplett langweilig und vorhersehbar sind.
Der Scareman wird hier in Situationen gebracht, die ihn imminent bedrohen. Anfangs folgen wir sogar einem anderen Charakter, der eben nicht der Protagonist unserer Reihe ist. Seine Zukunft steht also tatsächlich ganz offen und wir sind gespannt auf sein Schicksal.
Überhaupt endlich mal Mitverschwörer des Scareman zu erleben trägt den übergreifenden Plot der Reihe doch endlich mal einen Schritt nach vorn. Ebenso, wie wir auch neue Entwicklungen in den Plänen der Widersacher, der Ek-ek, erleben.
Zuletzt habe ich noch positiv hervorzuheben, dass es in diesem Teil mehrere weibliche Charaktere gab, die alle normal portraitiert wurden. Vielleicht lag es daran, dass eine andere Autorin diesen Band übernommen hat. Das wird sich ja schnell zeigen, denn der nächste Band ist wieder vom alten Autor verfasst.
Wer meine Reviews zu den vorherigen Bänden nicht gelesen hat, ist bestimmt verwirrt. Die obigen Punkte sollten doch ein Minimum bilden, welches von jeder Geschichte zu erwarten sein kann. Doch das waren sie bisher eben nicht.
Verglichen mit den vorigen Bänden ist dieser hier also ziemlich gut. Mit Abstand betrachtet kommt es über ein nettes Pulp-Abenteuer aber nicht hinaus. Die Altlasten der ersten Bände werden weiter mitgetragen.
Es ist weiterhin enttäuschend, dass die Planetenbewohner*innen zwar “echsenartig” genannt werden, aber doch quasi Menschen sind. “Fortschritt” wird weiterhin eher im Kleinen bedacht. Und anstatt das Militär, den Kolonialismus oder diesen Stellvertreterkrieg zu hinterfragen, traut sich das Buch nur zu fragen “Wie Alt muss ein Lebewesen sein damit es okay ist es für die Mission zu töten?”
Und ich frage mich “Warum lese ich noch weiter?”
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